Wildau ist seit 110 Jahren ein bedeutender Industrie bzw. Wirtschaftsstandort.
Am Anfang befand sich hier eine der größten deutschen Lokomotivfabriken. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts war Wildau ein Standort des Schwermaschinenbaus. Auch heute hat die Wirtschaft Wildaus wieder Gewicht und internationalen Erfolg.
Wildau liegt südöstlich von Berlin. Der Ort profitiert von hervorragenden Verkehrsbedingungen, der Autobahn A10 und der Nähe des zukünftigen Großflughafens Berlin Brandenburg (BER). Zu Wildau gehört auch ein Teil des Binnenhafens Königs Wusterhausen/Wildau. Der Name des Ortes Wildau leitet sich ab von der „wilden Aue“. Dies sieht man dem Ort an mancher Stelle auch heute noch an. Auch die Umgebung ist reizvoll.
Seit Jahrzehnten ist Wildau auch ein Ort des Sports. Es gibt hier ein breites Angebot und bemerkenswerte Spitzenleistungen in Vergangenheit und Gegenwart.
Das Besondere in Wildau
Wildau war und ist ein Ort mit besonderen Reizen. Die städtebauliche Geschichte macht dies für jeden sichtbar. Davon profitiert neben anderen Einrichtungen auch die Technische Hochschule (FH) in Wildau.
Sie ist die angesehenste Hochschule des Landes Brandenburg und wohl auch die städtebaulich schönste. Der modernisierte Bahnhof mit der neuen Wildauer Mitte vervollständigt mit dem Übergang in die historische Schwartzkopffsiedlung das Bild der Entwicklung von einem Industriestandort zu einer modernen Gemeinde, die sich innovativ und modern zeigt und dennoch auf Tradition setzt und sich seiner Herkunft besinnt. Auch die Ludwig-Witthöft-Oberschule ist in einem sehr modernen Zustand sowie zukunftsweisend ausgerichtet und ist optimal in die Schwartzkopffsiedlung eingebunden. Wildau ist auf Grund seiner Geschichte ebenso wie seiner aktuellen Entwicklung ein Ort der Vielfalt, ein Ort im Wandel auf dem Weg nach vorne. Auch das inzwischen mehrfach ausgebaute, deutschlandweit bekannte A10 Center verleiht Wildau eine besondere Attraktivität. Es bietet für eine ganze Region vielseitige Einkaufs- und Erlebnismöglichkeiten.
Geografische Lage und räumliche Einbindung
Die Stadt Wildau liegt in enger räumlicher Nachbarschaft zu Berlin und ist vom Stadtzentrum am Alexanderplatz ca. 25 km (Luftlinie) und vom südöstlichen Stadtrand der Hauptstadt noch ca. 5 km entfernt.
Geologisch verläuft hier die Grenze zwischen der höher gelegenen Ebene des Teltowplateaus und dem zur Seenlandschaft ausgeweiteten Verlauf der Dahme, die auch die Verbindung zur Spree im Norden (Mündung der Dahme in die Spree in Berlin – Köpenick) und zum Spreewald herstellt und bis zum Hafen Wildau – Königs Wusterhausen den Rang einer Europäischen Schifffahrtsstraße besitzt.
Die naturnahe Lage am Wasser und das durch die historischen Industriebauten bestimmte Ortsbild geben Wildau einen ganz besonderen Reiz, der es in der Region unverwechselbar hervorhebt.
Im Norden grenzt Wildau an die Gemeinde Zeuthen, mit der es in der Waldsiedlung großzügige, in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts angelegte Bebauungs- und Grünstrukturen teilt und durch Eichwalde von der Stadtgrenze Berlins getrennt wird. Den Verbindungsstrang bilden hier neben der Landesstraße L401 die Görlitzer Bahn als Regionalstrecke zwischen Berlin, Spreewald und Cottbus und die parallel verlaufende S-Bahn zwischen Königs Wusterhausen und dem Berliner Stadtzentrum.
Die östliche Gemarkungsgrenze ist die Dahme, die an einigen Stellen durch Wohnsiedlungen berührt wird, aber weitgehend einen teilweise durch Wanderwege erschlossenen, zum Teil geschützten Naturraum bildet.
Im Süden sind das überregional bedeutende Einkaufszentrum “A 10 Center“ und die Autobahn A 10 als Teil des Berliner Rings die Grenze bzw. das Scharnier zur benachbarten Kreisstadt Königs Wusterhausen.
In westlicher Richtung grenzt Wildau an Teilgemeinden von Schönefeld, auf dessen Territorium in ca. 10 km Entfernung der neue Hauptstadtflughafen BER liegt. Daran ist Wildau über die Autobahnen A 10 und A 113 direkt angebunden. Die A 113 geht ab dem nahen Schönefelder (Autobahn-) Kreuz in die A 13 nach Dresden über.
Die Schwartzkopff-Siedlung
Entscheidend geprägt wird der Ort durch die ab 1899 gebaute und heute unter Denkmalschutz stehende „Schwartzkopff-Siedlung“.
Die ehemaligen Wohnhäuser für Arbeiter und Angestellte des Werkes sind mit Gliederungselementen aus markanten roten Klinkersteinen erbaut. Diese wurden als „märkisch“ empfunden und passen sich dadurch gut in die Region ein. Im Gegensatz zu Berliner Arbeiterwohnungen der gleichen Zeit besitzen alle Wohnungen eine Innentoilette und einen „Hausgarten“. Bis 1918 wurde diese Siedlung größtenteils fertiggestellt und besitzt 164 Häuser und 820 Werkswohnungen. Dazu gehörten auch Versorgungseinrichtungen, eine Schule sowie ein „Casino“ genanntes Vergnügungslokal mit großem Festsaal. Bis 1926 kommen noch weitere Häuser dazu.
Insgesamt ist die Siedlung einheitlich angelegt, nach Entstehungsjahr und Lage variieren die Gebäude jedoch in Art und Ausstattung. In der heutigen Karl-Marx-Straße sind die Gebäude im Bereich der Bahntrasse als 2-zügige Häuser mit zweigeschossigem Aufbau realisiert. Die von der durch die Siedlung mittig verlaufenden Straße aus in Richtung Dahmewiesen und Dahmelauf gelegenen Häuser wurden vorrangig zweizügig und dreigeschossig aufgebaut. Einzelne Häuser sind jedoch auch einzügig, wobei es sich hierbei hauptsächlich um End- oder Eckhäuser handelt.
Im Bereich der Friedrich-Engels-Straße nur zum Dahmelauf stehende Häuser sind ausnahmslos dreigeschossig und mit Balkonen versehen, während im Bereich der Karl-Marx-Straße Balkone nicht bei allen Häusern vorhanden sind.
Da die gesamte Siedlung unter Denkmalschutz steht, muss bei Sanierungsarbeiten auf die Erhaltung oder Wiederherstellung stilistischer Merkmale geachtet werden. Insbesondere wurden die Sprossenfenster mit ihrem vierflügligen Ausbau wiederhergestellt, welche zuvor teilweise durch Dreh-/Kipp-Fenster ersetzt worden waren. Zierelemente sind nur bei einzelnen Häusern verwendet worden. So sind im Bereich der Karl-Marx-Straße einzelne, zur Straße gewandte Fronten mit Ornamenten aus rotem Backstein versehen, und teilweise wurden kleine Zinkzinnen auf den Giebeln und Firsten aufgestellt.
Trotz der deutlichen Variationen wird die Siedlung als harmonisch und stilistisch geschlossen empfunden.
In der gleichen Bauphase wurden auch Villen für die Fabrikdirektoren gebaut, die sich ringsum auf dem ehemaligen Gutsgelände Springziegelei in der heutigen Eichstraße befinden. Die Eichstraße war „Privatstraße“ und durfte von den Arbeitern des Werkes nicht benutzt werden. Die Siedlung wurde im Zweiten Weltkrieg trotz der Bombardierung des nahegelegenen Lokomotivwerkes mit seiner Rüstungsgüterproduktion nicht stark zerstört. Die Fabrikantenvillen in der Eichstraße wurden nach 1945 als Kindergarten und Schulhort verwendet und werden heute durch eine Privatschule und einen Jugendklub genutzt. Das ehemalige „Casino“ wurde nach 1945 zum „Kulturhaus der Schwermaschinenbauer“ und ist heute unter dem Namen „Volkshaus“ Rathaus der Gemeinde.
Bus und Bahn IN WILDAU
Informationen zum Öffentlichen Personennahverkehr in, um, von und nach Wildau.
Herzstück des Wildauer Nahverkehrsnetzes ist der S-Bahnhof, gelegen in der Neuen Mitte unmittelbar am Campus der Technischen Hochschule. Mit der S-Bahnlinie S46 erreicht man wichtige Stationen auf dem Berliner Südring: Neukölln in 30 Min. (Anschluss U7), Hermannstraße in 32‘ (U8), Tempelhof in 36‘ (U6), Südkreuz in 38‘ (S2, S25, RE3, RE4, RE5), Schöneberg in 40‘ (S1), Bundesplatz in 44‘ (U9) und Westkreuz in 51‘ (S5, S7, S75). Diese Linie fährt von 4:04 h bis 0:44 h alle 20 Minuten sowie in den Wochenendnächten in der Zwischenzeit im 30-Minuten-Takt.
Das Stadtgebiet wird flächendeckend von insgesamt vier Buslinien erschlossen, die Linien 736, 737 und 738 bringen Sie direkt zum S-Bahnhof Wildau. Mit der Linie 735 gelangen Sie aus dem Ortsteil Hoherlehme zu den S- und Regionalbahnhöfen Königs Wusterhausen (S46, RE2, RB22, RB 24, RB36) und BER Terminal 1-2.
Die Buslinie 735 fährt von Königs Wusterhausen über A10 Center, Hoherlehme, Miersdorf und Waltersdorf weiter zum BER. Neben einer Direktverbindung zum Flughafen bietet diese Linie Anschlüsse über die Regionalbahnhöfe Königs Wusterhausen (RE2, RB22, RB 24) und Schönefeld (RE7, RB14, RB22) sowie Verknüpfungen zum Berliner Busnetz in Schönefeld (X7, 163, 164, 171). Diese Linie verkehrt auf dem Wildauer Streckenteil Montag bis Freitag stündlich zwischen 4:45 h und 21:00 h. Weitere Fahrten werden in den Vormittagsstunden sowie am Samstag zwischen Bahnhof Königs Wusterhausen und A10 Center bzw. der Haltestelle Blumenkorso angeboten.
Die Linie 736 verkehrt zwischen Königs Wusterhausen und dem BER über S-Bf. Wildau, Hoherlehme, Miersdorf und Waltersdorf. In Fahrtrichtung Königs Wusterhausen übernimmt dieser Bus Montag bis Freitag (Samstag und Sonntag weiterhin Bus 738) die Bedienung der Waldsiedlung entlang der Birkenallee. Der 736er fährt Montag bis Freitag zwischen ca. 5:00 h und 23:00 h zum BER im Stundentakt. In der Gegenrichtung erfolgen ebenso stündliche Fahrten.
Der Bus 737 beginnt am Bahnhof Königs Wusterhausen, bedient die Haltestelle „Weg am Krankenhaus“ in unmittelbarer Nähe des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums und des Achenbach-Krankenhauses und erreicht Wildau über die Richard-Sorge-Straße. Über den S-Bahnhof, die Haltestelle „Volkshaus“ mit Stadtverwaltung und Ludwig-Witthöft-Oberschule geht die Fahrt weiter in Richtung Gesundheitszentrum, Wildau-Center Hoherlehme, Dorfaue mit Ziel A10 Center. Diese Linie fährt Montag bis Freitag zwischen 5:00 h und 23:00 h in Richtung A10 Center. In Königs Wusterhausen fahren die Busse weiter ins Stadtgebiet.
Die „Einkaufslinie“ 738 verbindet A10 Center, Wildau-Center Hoherlehme, die Neue Mitte am S-Bahnhof Wildau, das Ortsteilzentrum Miersdorf, das Ortszentrum Schulzendorf und den Lilienthalpark in Waltersdorf. Der Bus 738 verkehrt Montag bis Freitag stündlich: von 4:00 h bis 22:30 h. Am Samstag besteht ein 2-Stunden-Takt.
Die Linien 736, 737 und 738 haben grundsätzlich Anschluss von und zur S-Bahnlinie S46 von und nach Berlin. Die Übergangszeit beträgt in beiden Richtungen etwa 6 Minuten. Fahrgäste aus dem Bereich Birkenallee in Richtung A10 Center können von Montag bis Freitag an der Haltestelle Friedrich-Engels-Straße in den entgegen kommenden Bus 737 umsteigen, Übergangszeit 6 Minuten, am Wochenende besteht eine Direktverbindung mit Bus 738.
Hinzu kommt die Nachtbuslinie N36. Mit dieser ist Wildau stündlich mit der Stadt Königs Wusterhausen und dem BER verbunden. Von der Stadt Königs Wusterhausen aus erreichen Sie zunächst den S-Bahnhof Wildau, dann das Volkshaus und über die Friedrich-Engels-Straße geht es weiter Richtung Schmiedestraße, Gesundheitszentrum und Dorfaue. Über die Miersdorfer Chaussee verlässt der Bus dann Wildau Richtung Zeuthen (Miersdorf) und Schulzendorf.
ZAHLEN UND FAKTEN
Landkreis | Landkreis Dahme – Spreewald |
Region | Brandenburg |
KFZ – Kennzeichen | LDS, KW |
Postleitzahl | 15745 |
Vorwahl | 03375 |
Einwohnerzahl | 11.005 (Stand 15.02.2023) |
Bürgermeister | Herr Frank Nerlich |
Flächen | |
Fläche Gesamt | 909 ha |
Acker/Grünland | 155,7 ha |
Wald | 188,5 ha |
Gebäudefläche | 390 ha |
Verkehrsfläche | 41,2 ha |
Wasserfläche | 26,2 ha |
Grünfläche | 105,4 ha |
Nachbarkommunen | Stadt Königs Wusterhausen, Gemeinde Zeuthen, Gemeinde Schönefeld |
Wasserwege | ca. 3 km |
Gemeindegrenze gesamt | ca. 15 km |
Autobahnnetz | ca. 3,1 km |
Schienennetz | ca. 3,9 km |
Flughafen | Berlin Schönefeld ca.12 km entfernt |
Hafen | Hafen Königs Wusterhausen/ Wildau |